Was sind Röntgenstrahlen?
Ende des 19. Jahrhunderts haben sich sehr viele Physiker mit den sogenannten Entladungsröhren beschäftigt, die folgendermaßen aufgebaut sind:

Die Entladungsröhre besteht aus einem geschlossenen Glaskolben (1), aus dem mit Hilfe einer Vakuumpumpe so viel Luft wie möglich herausgepumpt wird. Dann gibt es noch eine Spannungsquelle (2). Bei diesem Versuch würde z.B. eine Batterie nicht genug Spannung erzeugen, so dass man statt dessen mit einem sogenannten Funkeninduktor arbeitete (dessen Aufbau ist nicht von Bedeutung). Die Spannungsquelle leitet nun die Spannung in das Entladungsrohr: die positive Ladung an die Anode (3) und die negative an die Kathode (4). So ist zwischen (3) und (4) eine Spannung und man kann dort einen leuchtenden Streifen sehen (5).
Die X-Strahlen
Röntgen führte diesen Versuch auch durch, und am Abend des 8. Novembers kam er auf die Idee, den Versuchsaufbau etwas zu ändern. Er bedeckte die Entladungsröhre völlig mit schwarzer Pappe, so dass kein Licht aus der Röhre hinaus gelangen konnte. Neben den Aufbau stellte er einen Schirm aus fluoreszierendem Material, das die Eigenschaft hat zu leuchten, wenn es bestrahlt wird.
Als er nun mit dieser Veränderung den Versuch durchführte, leuchtete dieser Schirm auf, obwohl aus dem Entladungsrohr kein Licht hinaus kommen konnte (es war ja mit der schwarzen Pappe abgedeckt). Also folgerte Röntgen, dass aus der Röhre eine für das menschliche Auge unsichtbare Strahlung hinausgekommen sein muss, die durch die schwarze Pappe hindurch konnte. Er nannte diese neue Strahlung „X-Strahlen“.

Hier seht ihr den Versuchsaufbau von Röntgen. Die Entladungsröhre ist von der Seite zu sehen (also so, als wenn sie einer aufgeschnitten hätte).
Die Röntgenstrahlen
Nachdem Röntgen sich eine ganze Zeit lang intensiv mit den X-Strahlen beschäftigt hat, hielt er am 23.01.1896 einen öffentlichen Vortrag. Die Zuhörer waren so begeistert, dass der Beifall nicht enden wollte. Von da an wurden die X-Strahlen nur noch Röntgenstrahlen genannt.
Die Entdeckung der Strahlen hatten in der ganzen Bevölkerung Aufsehen erregt, denn auf einmal konnte man etwas sehen, was zuvor verborgen war, wie z.B. das Innere des Körpers. Die Strahlung kam nämlich nicht nur durch schwarze Pappe hindurch, sondern auch durch die Haut und durch andere Sachen. Die Leute fanden das so interessant, dass bald auf Partys Röntgenapparate aufgestellt wurden, um aus Spaß den ganzen Abend lang Aufnahmen von Körperteilen zu machen. Damals wusste man noch nicht, dass die Strahlung nicht ganz harmlos ist, sondern dass man auch Schäden davon tragen kann.

Die Entdeckung der Röntgenstrahlung war auch ein besonders großer Fortschritt für die Medizin, denn durch die Strahlung konnte man in den Körper hinein schauen und ihn damit besser verstehen. Allerdings hat sich auch hier noch keiner um die Gefahr der Röntgenstrahlung gekümmert, so dass viele Mediziner und Physiker erkrankten und sogar daran starben. Heutzutage weiß man, wie man sich vor den Strahlen schützen kann (z.B. wird einem eine Bleischürze umgelegt, wenn man geröntgt wird), allerdings sollte man trotzdem darauf achten, dass man nicht zu oft geröntgt wird.
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