Das Toast-Problem
Ein großer Physiker Namens Frank Meyer (mein früherer Physiklehrer) hat mal behauptet, die Tatsache, dass Toast in 80% der Fälle auf der Marmeladenseite landet, wäre ein Beweis dafür, dass Materie grundsätzlich bösartig ist. Allerdings gibt es auch eine physikalische Begründung, nach der es sogar in 100% der Fälle auf der Marmeladenseite landet.
Dieser Versuch ist eher als einer zu verstehen, den man nicht selber machen sollte - schon wegen der Schweinerei. Stattdessen kann man sich meine Ergebnisse und Erklärungen ansehen.
Wenn man eine Scheibe Toast sanft vom Tisch schiebt, fällt sie meistens so unglücklich, dass sie auf der beschmierten Seite unten ankommt. Böse Zungen behaupten, dass das umso wahrscheinlicher ist, je teurer der Teppich war. Leider hat man bei solchen kleinen Frühstücksunfällen tatsächlich fast immer Pech. Wie das Toast landet ist allerdings interessanterweise vor allem abhängig von der Tischhöhe und nicht etwa von der Bösartigkeit der Materie.
Dazu folgende Tabelle, die euch (und eure Eltern) davor bewahren soll, den Versuch selber zu machen:
Tischhöhe in cm | Marmelade oben | Marmelade unten | Umklapper |
---|---|---|---|
47 (Couchtisch) | 0 | 20 | 0 |
77 (Schreibtisch | 0 | 20 | 2 |
112 (Stehtisch) | 14 | 6 | 4 |
Man sieht hier, wie viele Scheiben für die verschiedenen Tischhöhen bei 20 Versuchen jeweils mit der beschmierten Seite nach oben bzw. unten gelandet sind. "Umklapper" bedeutet hier, wie viele Scheiben davon auf der Kante gelandet sind und sich erst im letzten Moment für eine Seite 'entschieden haben'.
Man sieht tatsächlich, dass das Brot bei einer normalen Tischhöhe fast immer auf der 'falschen' Seite am Boden ankommt. Beim Stehtisch hat man da schon mehr Glück, aber wer frühstückt schon an einem Stehtisch?
Ehrlich gesagt habe ich dabei ein bisschen geschummelt. Um meinen Fußboden zu schonen habe ich den Physikern vertraut, die recht glaubwürdig berechnet haben, dass es völlig egal ist, ob der Toast mit irgendwas beschmiert ist. Die Marmelade ist im Vergleich zum Toast sehr leicht, und außerdem dringt sie auch noch ein Stück in den Teig ein, so dass sie kaum einen Einfluss auf das Fallverhalten des Brotes hat.
Wie funktioniert das?
Bildsequenz
Tipps:
Wenn ihr es doch tun wollt, dann besorgt Euch eine vernünftige Unterlage, auf die der Toast fallen kann. Oder ihr glaubt mir zumindest, dass es egal ist, ob das Toast beschmiert ist oder nicht. Man kann dann eine Seite beispielsweise mit einem Stück Alufolie kennzeichnen, damit man besser sehen kann, auf welcher Seite es gelandet ist.