Schwerelosigkeit im Pappbecher - Wie funktioniert das?

Solange der Becher zum Boden hin fällt, wirkt auf das Wasser keine zusätzliche Kraft. Das Wasser fällt ja genauso schnell wie der Becher, also läuft es nicht unten heraus, denn dann wäre es ja schneller. Die Schwerkraft wirkt aber ja auf alle Dinge mit der gleichen Beschleunigung.
Im Becher scheint es nun aber Schwerelosigkeit zu geben. Denn es fällt ja im Becher nichts mehr nach unten. Würde man in diesem Becher sitzen, würde man ja gar nicht wissen, dass man fällt - die Umgebung fällt ja mit einem. Also hätte man das Gefühl zu schweben.
So simuliert man auch beim Astronauten-Training die Schwerelosigkeit, die die Astronauten später bei ihrer Arbeit im Weltraum erwartet. Man fliegt in einem Flugzeug mit ihnen sehr weit nach oben und lässt dann das Flugzeug einige hundert Meter im Sturzflug sinken, so dass derselbe Effekt eintritt wie in unserem Pappbecher.

In Bremen steht ein Labor, das nach demselben Prinzip komplizierte physikalische Experimente in der Schwerelosigkeit durchführt. Dazu wird in einem über 100m hohen Turm eine Kapsel  mit etwa 50cm Durchmesser, in die das Experiment 'eingebaut' wird, fallen gelassen. Während dieses Falls (nur 4,7 Sekunden) wird mittels Videokamera und Computer das Geschehen im Inneren beobachtet.  Dieses Labor ist das Institut ZARM der Universität Bremen. Näheres findet ihr dort...