Eine Münze taucht auf - Wie funktioniert das?
Normalerweise können wir die Münze immer dann sehen, wenn Licht von ihr in unser Auge reflektiert wird.
Reflektiert heißt, dass die Münze das Licht der Sonne (oder einer Lampe) in unser Auge zurückwirft, ahnlich wie ein Spiegel.
Wenn aber etwas direkt zwischen unserem Auge und der Münze steht, können wir die Münze nicht sehen. Wie beim Rand des Bechers zum Beispiel.
Warum können wir dann die Münze sehen, wenn Wasser im Becher ist? Und warum sieht der Becher viel flacher aus?
Wenn man das Licht als Strahlen einzeichnet, sind diese Strahlen immer gerade. Strahlen die von der Münze zum Auge führen werden von der Tasse verdeckt.

Wenn Licht aber aus der Luft auf Wasser trifft, werden diese Strahlen geknickt.
Das Gleiche passiert, wenn Licht aus dem Wasser auf Luft trifft, nur ist der Knick in die andere Richtung.
Dieses "Knicken" wird in der Physik "Brechung" genannt. Licht wird beim Auftreffen auf das Wasser gebrochen.
Der Lichtstrahl, der eigentlich am Auge vorbeigeht, wird also bei voller Tasse durch das Wasser gebrochen und trifft das Auge doch noch.

Das Auge weiß natürlich nichts von gebrochenen und geraden Lichtstrahlen, und deshalb sehen wir die Münze an einer Stelle, wo sie eigentlich gar nicht ist (gestrichelte Linie und Münze).
Das wussten auch schon die Indianer bei der Fischjagd mit dem Speer.
Anstatt dahin zu werfen, wo sie den Fisch sahen, haben sie ein Stück davor geworfen, wo der Fisch wirklich war.