Was brennt und leuchtet in einer Kerze?
Kerzen - oder überhaupt Feuer - gehören wohl zu den ältesten Methoden, um künstlich Licht zu erzeugen. Und sie haben nicht nur etwas Gemütliches, sondern auch etwas Mystisches an sich. Vor allem fragt man sich doch, was hier eigentlich so leuchtet, und was dort eigentlich verbraucht wird, schließlich wird die Kerze ja kleiner - und das, wo doch nur der Docht brennt. All diese Fragen wollen wir versuchen zu klären.
Zunächst einmal die Antwort auf die Frage, was in der Kerze eigentlich brennt. Unglaublich aber wahr, es ist das Wachs! Nicht der Docht bringt das Licht, und er brennt auch nicht. Er leitet nur das Wachs weiter. Aber fangen wir langsam an.
Was passiert, wenn man eine Kerze anzündet?
- Man entzündet mit einem Streichholz oder einem Feuerzeug den Docht aus Baumwolle. Dieser brennt dann auch eine kurze Zeit.
- Nun erwärmt er das Wachs der Kerze. Du weißt vielleicht, wie schnell Wachs schmilzt.
- Das flüssige Wachs am Fuß des Dochts steigt nun in ihm auf und verdampft an der Spitze des Dochts.
- Das verdampfte Wachs ist nun das, was wirklich brennt. Die Hitze, die dadurch erzeugt wird, hält diesen Kreislauf in Gang. Es steigt also immer mehr Wachs auf, verdampft und verbrennt.
- Wenn das Wachs brennt, entstehen winzige Kohlenstoffpartikel, die nun vom Docht aufsteigen. Diese sind so heiß, dass sie hell glühen. Das ist das Licht, das wir sehen.

So sieht eine Kerzenflamme aus. In der Zone direkt über dem Docht (wo es noch nicht leuchtet) steigt das verdampfte Wachs auf und verbrennt. Dort sieht man eigentlich gar keine Flamme. Die Flamme darüber besteht aus dem glühenden Kohlenstoffstaub, der bei der Verbrennung entstanden ist. Nach oben hin wird sie etwas dunkler, da hier der Staub schon etwas kälter geworden ist.
Was passiert denn nun, wenn man eine Kerze ausbläst? Nun, ganz einfach, dann bläst man das verdampfte Wachs so weit vom Docht weg, dass es ihn nicht mehr genug erwärmen kann. Nun kann kein weiteres Wachs mehr aufsteigen und verdampfen. Die Flamme ist aus.